Theaterwerkstatt Marckmannstraße
Kooperationspartner | Schule Marckmannstraße, Hamburg Rothenburgsort |
Projektzeitraum | März 2024 |
Förderer | Mara & Holger Cassens Stiftung, Stadtteilrat Rothenburgsort, Stiftung der Wohnungsgenossenschaft von 1904 |
Zielgruppe | Grundschulkinder einer Schulklasse im Alter von 6–10 Jahren |
Thema | Weltraum |
Idee
In den Hamburger Schulen ohne Förderschwerpunkt ist der Theaterunterricht ein fester Bestandteil des Schulalltags. Die Schulen mit Förderschwerpunkt befinden sich bezüglich des Theaterunterrichts in einer Grauzone. Wir möchten Grundschulkindern des Förderschwerpunkts geistige Entwicklung ermöglichen, ihre Kreativität mittels Theater zu entdecken. Gemeinsam mit den beiden Hamburger Künstler*innen Laura Wendling und Roland Wendling findet eine 5-tägige Workshopwoche mit abschließender Aufführung statt.
Umsetzung
Jeden Morgen wurden die Kinder über einen roten Vorhang, der über die Eingangstür gehalten wurde, in die Aula gelassen. Währenddessen spielte Roland auf dem Akkordeon bereits die Melodie unseres selbstkomponierten Weltraum-Liedes. Als Ritual etablierten wir das gemeinsame Starten unserer Rakete ins All. Dabei stellten wir uns in einen Kreis und tanzten die Gebärden zum Text des Weltraum-Liedes, während wir es sangen. Dann hieß es: Anschnallen, Helm aufsetzen und Abflug!
In Kleingruppen aufgeteilt, entwickelten die Kinder in einer ersten Übungsphase kurze, frei erdachte Szenen, die sie später der anderen Gruppe vorspielten. Die Gruppe musste erraten, was in der Szene geschehen war. Dabei entstanden fantasievoll Ideen für Planeten, die wir mit den Kindern im Theaterstück bereisen konnten.
In unserem Theaterstück sollte es um eine Gruppe von Kinder gehen, die auf zwei verschiedenen Planeten landen: dem Entspannungsplaneten und dem Verwandlungsplaneten. Nachdem die Kleingruppen ihre Szenen erarbeitet hatten, führte jeweils eines der Gruppenmitglieder alle anderen Kinder durch die Szene. Dabei beschrieb das Kind die Geschichte, die sich die Gruppe ausgedachte hatte.
Von dieser Beschreibung machten wir eine Tonaufnahme. Die beschreibenden Tonaufnahmen wurden während der Auffühung abgespielt. Sie waren neben der Musik des Akkordeons und dem Raketen-Tanz das strukturierende Element des Stücks. Als begleitende Bühnenmusik nahmen wir außerdem thematisch passende Geräusche mit den Kindern chorisch auf. Auf dem Entspannungsplaneten erwarteten die Reisenden ein Pool, Massagen und Gruppen-Yoga. Der Verwandlungsplanet konnte sich grün, blau und rot verfärben und ließ die Kinder zu Einhörnern, Schweinchen und besten Freunden werden. Am Ende des Stücks gab es ein Trommelkonzert und eine große Tanzparty mit Stopptanz im Weltraum-Stil.
Ergebnis
Am Aufführungstag trafen wir uns in der Aula und verteilten die „Abendzettel“ an die Kinder. Zudem verkleideten wir uns als Weltraumfahrer und tauchten die Aula in Licht. Zur Abschlussveranstaltung kamen ca. 40 Gäste, die im Kreis angeordnet um die Bühne herum saßen. Nach der Auffühung verbeugten wir uns und die Kinder wurden in die Ferien entlassen.
Ingesamt war das Projekt eine ermutigende und bereichernde Erfahrung für alle Beteiligten. Für die Kinder war es das erste Mal, auf eine Aufführung hinzuarbeiten. Es war toll mitzuerleben, wie die Kinder in dieser Woche über sich selbst hinausgewachsen sind.